Zinnkraut (Equisetum arvense L.)

Zinnkraut bzw. Schachtelhalm – lebendes Fossil und wirksame Heilpflanze

Wenn eine Pflanze es schafft, sich auf der Erde seit rund 400 Mio. Jahren zu behaupten, dann kann man ihr zurecht eine gewisse Widerstandsfähigkeit zuschreiben. Das Zinnkraut gilt als lebendes, pflanzliches Fossil, das viele Jahrmillionen überdauert hat. Als Heilpflanze findet Zinnkraut, auch bekannt als Schachtelhalm beziehungsweise Acker-Schachtelhalm, traditionell Anwendung zur Durchspülung bei leichten Beschwerden des Harntraktes.

Der Gattungsname Equisetum setzt sich aus den lateinischen Begriffen für Pferd (equus) und Tierhaar/Borste (seta) zusammen. Diese Bezeichnung zielt also auf die Optik des Zinnkrauts ab, die an die borstigen Haare der Nackenmähne erinnert und auch seinen Beinamen „Katzenschwanz“ bedingt. Da die Stängel aufgrund ihres hohen Kieselsäuregehalts besonders rau und hart sind, wurden sie früher auch als Reinigungsmittel für Zinngefäße verwendet. Dies brachte der Pflanze den Namen Zinnkraut, aber auch Fegekraut oder Kannenkraut ein.

Zinnkraut: Ursprung, Verbreitung, Aussehen und besondere Eigenschaften

Das Zinnkraut gehört zur Familie der Schachtelhalmgewächse. Bei dieser Pflanzenfamilie handelt sich um Sporenpflanzen, die bereits seit 400 Mio. Jahren auf der Erde wachsen und in ihrer ursprünglichen Variante baumhoch auf bis zu 30 m wuchsen. Schon in der Antike wurde das Zinnkraut als Heilpflanze geschätzt, geriet danach jedoch in Vergessenheit. Erst im 19. Jahrhundert verschaffte der Pfarrer Kneipp ihm wieder eine gewisse Bekanntheit.

Heute sind die Schachtelhalmgewächse auf der ganzen Erde verbreitet, vor allem in den gemäßigten Zonen der nördlichen Halbkugel. Sie bevorzugen dabei feuchte Gründe wie Moore oder Teichränder. Die Wuchsform ist schnurgerade, weshalb sich die menschliche Architektur daran in Form der Schachtelhalmkonstruktion orientiert hat. Der aufrechte, je nach Art auch verzweigte Halm bildet an seinen Knoten (Nodien) Ringe aus zugespitzten kleinen Blättern. Darin sind die einzelnen Sproßabschnitte (Internodien) eingeschachtelt, was auch den Namen der Pflanze erklärt.

Im Frühjahr treibt das Zinnkraut auf eine Höhe von 20 Zentimeter aus. Dabei bildet es rostbraune bis goldgelbe einfache Stängel in mehreren Stockwerken, an denen die Sporen zur Vermehrung gebildet werden. Nachdem diese Triebe im Anschluss an die Sporenreife abgestorben sind, bilden sich im Sommer nicht fortpflanzungsfähige (sterile), tiefgrüne, knotige und gefurchte Ästchen, die als Heilpflanze genutzt werden.

Medizinisch wirksame Pflanzenteile und Inhaltsstoffe des Zinnkrauts

Die medizinisch genutzten Pflanzenteile des Zinnkrauts/Schachtelhalms sind:

  • Zinnkraut/Schachtelhalmkraut (Equiseti herba) aus sterilen oberirdischen Teilen der Pflanze

Das Zinnkraut enthält verschiedene, medizinisch relevante Inhaltsstoffe: Flavonoide, Silikate, Kieselsäure und Kaffeesäurederivate. Besonders die Kieselsäure tritt in hoher Konzentration auf, was eine große Bedeutung für die medizinische Anwendung der Pflanze hat.

Zinnkraut zur Durchspülung ableitender Harnwege

Das Zinnkraut gilt als pflanzliches Arzneimittel mit traditionellem Anwendungsbereich. Das Kraut wird zu Tabletten, Kapseln, Tropfen, Saft und Tee sowie zu Tinkturen verarbeitet.

Innerlich angewendet kann Zinnkraut zu einer Erhöhung der Urinmenge beitragen. Dadurch eignet es sich zur Durchspülung der Harnwege, was eine unterstützende Behandlung von leichten Harnwegsbeschwerden ermöglicht.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Eintrag enthält allgemeine Hinweise, die von unseren Heilpflanzen-Experten geprüft wurden. Zu den genauen Indikationsgebieten der Tees beachten Sie bitte die entsprechenden Packungsbeilagen. Der Artikel dient nicht der Selbstdiagnose oder -behandlung. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Beschwerden immer Ihren Arzt oder lassen Sie sich von Ihrem Apotheker beraten.